BERGHÖLZER.

Holl.
Berghouten.
Dän.
Berkholter.
Schw.
Berghulterna.
Engl.
Wales.
Franz.
Preceintes, Cintes, Carreaux.
Ital.
Cinte.
Span.
Cintas.
Port.
Cintas.

So heissen die sehr dicken Bohlen Fig. 347, r-u, v-q, z-tt, welche in verschiedener Höhe an den beyden äussern Seiten des Schiffs liegen, und wegen ihrer Dicke vor allen übrigen Seitenplanken hervorragen. Sie machen eine der Hauptverbindungen des Schiffes aus, und geben demselben wegen ihres Vorspringens ein gutes Ansehn. Die grössten Schiffe haben mehrentheils fünf Berghölzer, wie man aus dem Spannriss eines Dänsichen 74 Kanonenschiffs Fig. 347, sieht ind gewöhnlich liegen unter jeder Batterie zwey. Das erste oder grösste Bergholz, liegt in der grössten Breite des Schiffs, und hat nach französicher Bauart eben so wie das zweyte, die Höhe des Kiels zur Breite, das dritte Bergholz hat 6/7 von der Breite der ersten und die Dicke dieser drey ist 23/48 ihrer Breite. Das vierte hat 11/16 und das fünfte 2/3 von der Breite des ersten, und die Dicke dieser beyden letztern ist 31/86 ihrer Breite. Die Planken, welche zwischen zwey Berghölzern liegen, werden die Füllingsplanken genannt. Die Engländer gebrauchen diese Füllingsplanken nicht; sondern legen zwey Gänge Berghölzer dicht an einander. Die Breite derselben ist doppelt so gross, als bey den Berghölzern der übrigen Nationen Gebrauch ist. Von einem Linienschiff, dessen Kiel z.E. zwey Fuss und ein Zoll hoch ist, hat das unterste Bergholz (Fig. 346, 20-23) 4 Fuss 4 Zoll Breite und das oberste (Fig. 346, 24-27) 2 Fuss 9 Zolle. Man vergleiche die Fig. 347. mit der Fig. 346. Die Stücke woraus die Berghölzer bestehen, werden gewöhnlich durch Laschen, oder Langscherben mit Haken verbunden. Die Engländer setzen sie aber auf eine ganz besondere Art zusammen, s. Anchorstocks fashion und Hook and butt im englischen Index der Marine. Die Berghölzer werden mit starken Spikern auf die Inhölzer gespikert, und mit den Katspuhren und Deck knien, durch, von aussem zu, hineingetiebene, und im Schiff verklunkene Bolzen verboltzt. Man muss die Berghölzer duchaus so ordnen, dass sie nicht vor den Geschützpforten su liegen kommen, und durchschnitten werden müssen, wodurch die Verbindung des Schiffs gänzlich geschwächt werden würde. Da aber die Berghölzer viel Spring haben, so wird in das zweyte die hinderste Stückpforte etwas eingeschnitten.


Röding, Johann Hinrich: Allgemeines Wörterbuch der Marine in allen Europaeischen Seesprache nebst vollstaendigen Erklaerungen.
Nemnich, Hamburg & J.J. Gebauer, Halle, 1793-1798.


Transcribed by Lars Bruzelius.


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