KOLSCHWEIN, KOLSCHWINN, KOLSEM oder Saatholz.

Holl.
Kolsem, Kolswyn, Saad-hout.
Dän.
Kiölsvin.
Schw.
Kölsvin.
Engl.
Kelson.
Franz.
Carlingue du fond du vaisseau.
Ital.
Paramezzale.
Span.
Carlinga, sobre-quilla.
Port.
Sobre-quilha.

Ein schwerer Balken der so wie der Kiel aus drey bis vier Stücken besteht, die mit einander durch Langscherben verbunden sind. Das Kolschwein (Fig. 347 k.) liegt in der Mitte auf allen Bauch- und Piekstücken in der Richtung des Kiels und reicht gewöhnlich von der Knie des Vorsteven bis zur Knie des Hintersteven. Ueber jedem Bauchstück ist das Kolschwein anderhalb bis zwey Zoll eingeschnitten, und durch eben dieselben Bolzen mit den Bauchstücken verbunden, welche diese an den Kiel heften. Die Verbolzung mit dem Kiel und den Bauchstücken geschieht gew&oouml;nlich auf flogende Weise. Wenn das Bauchstück und die Sitzer auf dem Kiel liegen, so wird ein Spann um das andere, eins durch das Bauchstück, das andere durch die Sitzer mit dem Kiel verbolzt, so dass Bauchstück und Sitzer, welche in der Mitte der Bauchstücke auf dem Kiel gegen einander treten, erst Festigkeit auf dem Kiel erhalten, dann wird das Kollschwein eingelegt und in den Spannen, in welchen Bauchstück und Kiel vorhin verbolzt waren, werden die Bolzen nun durch das Kohlschwein und die Sitzers in den Kiel getrieben; in den Spannen aber, in denen vorhin die Bolzen durch die Sitzer in den Kiel geschlagen waren, werden sie nun durch Kohlscwein und Bauchstück in den Kiel getrieben.

Das Kolschwein gereicht einem Schiff zu ausserordentlicher Festigkeit und dient die Bauch- und Piekstücke mit dem Kiel zu verbinden. Die Räme zwischen dem Kiel und Kolschwein, welche zwischen den Spannen bleiben, werden mit Kalben ausgefüllt. Queer über das Kolschwein werden die Katspuhren gelegt (s. Katspuhren). Auf dem Kolschwein steht der Fuss der Masten und der Stützen des unteren Decks. Einige Schiffbauer haben zu mehrerer Festigkeit des Schiffs zwey neben einander liegende Kolschweine vorgeschlagen. Man sehe ein mehreres unter Katzenrücken aufstechen und Schiffbau.


Johann Hinrich Röding: Allgemeines Wörterbuch der Marine in allen Europæischen Seesprache nebst vollstændigen Erklærungen.
Nemnich, Hamburg & J.J. Gebauer, Halle, 1793-1798. 4 vols

Transcribed by Lars Bruzelius


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