Röding: Allgemeines Wörterbuch der Marine, 1794.

p 458:

Deutel

Holl.
Deutelen of Dreutelen
Dän.
Dödeler
Schw.
Döteler
Engl.
Wedges which are driven into the end of a tree nail, to swell it.
Frantz
Epites
Kleine viereckigte spitze Keile von eichen Holz, welche in die Köpfe der hölzernen Schiffsnagel getrieben werdenm damit sie durchaus steht schliessen, und das Wasser auf keine Weise bey den Seiten der Nagel durchdringen kann. Um die Deutel desto leichter einzutreiben, schlägt man vorher mit einem 9 bis 12 Zoll langen Eisen, welches eben dieselbe Gestalt des Deutels hat, ein Loch in den kopf des Nagels, in welches alsdann der Deutel gesteckt und weiter eingeschlagen wird. Das Eisen selbst nennt man das Deuteleisen.

p 206
Nagel, hölzerne Nagel, Nai-Nagel.
Sind grosse hölzerne cylinderförmige Pinnen, die man, insonderheit so tief das Schiff im Wasser gehet, dazu gebraucht, die Planken gegen die Inhölzer zu befestigen. Sie haben den Vorzug vor den Spikern (eisernen Nagel), dass sie nicht rosten; aber sie müssen von guten, gesundem, starkem und recht ausgetrocknetem nicht mürbem Eichenholtz seyn, weil sie sonst sehr leicht faulen und die Bohrlöcher durch Aufquellen nicht ganz fullen würden. Für 100 Fuss Schiffslänge machet man sie ungefähr einem Zoll stark, so dass sie für ein 100 Fuss langes Schiff einen Zoll, für ein 150 Fuss langes aber anderthals Zoll dick werden. Die Bohrlöcher für diese Nagel werden von innem nach aussem geboht und die Nagel von aussem nach innem hineingeschlagen. Die Nagel werden mit einem Schneidemesser zurecht geschnitten und eher etwas zu lang als zu kurtz gemacht. In einigen Häfen giebt es eigne Arbeiter, welche diese Nagel verfertigen und die man Nagelschneider nennt. Eiserne Nagel, die eben die Gestalt der hölzernen haben, heissen Bolzen ind spitze eiserne Nagel mit Köpfen, Spiker.


Röding: Allgemeines Wörterbuch der Marine, 1794.

Transcribed by Lars Bruzelius


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